Dienstagsvortrag: „Beziehungsethische Perspektiven auf Künstliche Intelligenz“
Ein Vortrag von Prof. Dr. Ing. Christian Herzog
Trotz der viel-beachteten und -besprochenen ethischen Prinzipien für vertrauenswürdige Künstliche Intelligenz der Europäischen Kommission, die sowohl für Regulatorik als auch Selbstverpflichtung in Forschung und Industrie maßgeblich sein sollen, haben wir es insbesondere bei Generativer KI (große Sprachmodelle wie ChatGPT und Co.) zunehmend mit intransparenten Black-Box Systemen zu tun, deren Funktionsweisen auf geradezu neo-kolonialistischen Ansätzen beruhen, bei denen enorme Haftungslücken hinsichtlich immaterieller Schäden existieren und deren Dynamik die Volatilität der internationalen Märkte tendenziell erhöht, anstatt für eine Kultur rechtsicherer Innovationsförderung zu sorgen. Ist die KI-Ethik also gescheitert? Wirkt sie gar wie das Feigenblatt, das zunehmend unverhohlene Forderungen nach Effizienzsteigerungen als maßgeblich instrumentellen Wert legitimieren soll?
Nach einer Analyse des Status Quo folgt ein Perspektivwechsel: Kann die Sichtweise, Beziehungsgeflechte als maßgeblich für die ethische Reflexion zu betrachten und damit notwendigerweise ein Augenmerk auf die strukturellen Phänomene und Zusammenhänge unserer Zeit auch andere Zukünfte mit KI denkbar werden lassen?
Dieser Dienstagsvortrag wird gestaltet vom Naturwissenschaftlicher Verein zu Lübeck
Eintritt frei